Zubau bei Windkraft in Südwestfalen steht still 

Investitionsbeschleunigungsgesetz soll das ändern 

Ense – September 2020. Hoffnung für den Klimaschutz verspricht das neue Investitionsbeschleunigungsgesetz. Es soll bundesweit den Ausbau von Windkraftanlagen fördern. In Nordrhein-Westfalen geschieht in diesem Bereich so wenig wie seit 20 Jahren nicht mehr, das zeigen aktuelle Zahlen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW). Auch für Südwestfalen gilt dieser Trend. 

Sperriger Name – schnellere Planung
Das Gesetz soll vor allem die Dauer der Genehmigungsverfahren verkürzen, damit neue Windkraftprojekte schneller umsetzbar sind. Das verspätete Recht auf Widerspruch entfällt, die neuen Bestimmungen verschlanken vor allem den verwaltungsgerichtlichen Aufwand. Auch Straßen, Schienen und Häfen sollen so schneller gebaut werden.

Kohle und Atomkraft bilden Löwenanteil 
Laut LANUV NRW decken Kohle, Atomenergie und Gas 83,8 Prozent des Energieverbrauchs in Nordrhein-Westfalen. Von den verbleibenden 16,2 Prozent erzeugen die rund 3.700 Windenergieanlagen den größten Anteil an Erneuerbarem Strom. Dennoch wurden 2019 nur 37 neue Anlagen im ganzen Bundesland installiert. Der Zubau in NRW ist damit so gering wie seit 20 Jahren nicht mehr. 

Stillstand in Südwestfalen
Zahlen aus Südwestfalen unterstreichen den Negativtrend im Klimaschutz. Hier liegt der Zubau mit Ausnahme einiger Projekte im Hochsauerlandkreis, seit knapp fünf Jahren fast komplett lahm. Ebenso das Repowering, also der Tausch älterer Anlagen gegen leistungsfähigere Modelle in geringerer Anzahl, stockt. Projekte und Ideen dazu gibt es in Südwestfalen genug, allein die Umsetzung wird systematisch  blockiert, so beispielsweise von biologischen Stationen. Dabei sind die Pläne mit den Flächen für Vogelschutzgebiete vereinbar. 

Deutlich mehr Windkraftanlagen benötigt Südwestfalen auch, um die klimapolitischen Vorgaben der Bundesregierung zu erfüllen. So will diese den Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch bis 2030 auf 65 Prozent erhöhen. In Südwestfalen liegt der laut LANUV NRW zwar schon durchschnittlich bei 22 Prozent, aber ohne zügige Umsetzung wird es schwierig den Anteil in den nächsten zehn Jahren beinahe zu verdreifachen. Ohne gezieltes Repowering und Zubau an Windenergie wird das nicht funktionieren.

Interessengemeinschaft setzt sich für Klimaschutz ein 
Dass die Lage ernst ist und sich etwas ändern muss, wissen Andreas Düser und Christian Schlösser. Die neuesten Zahlen bieten ihnen Anlass genug die Interessengemeinschaft Erneuerbare Energien Südwestfalen (IG2e) zu gründen. Düser und Schlösser besitzen langjährige Expertise in diesem Bereich. Die IG2e möchte einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Bevölkerung zum Thema Erneuerbare Energien in Südwestfalen informieren.

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Interessengemeinschaft IG2e: Die neu gegründete Interessengemeinschaft Erneuerbare Energien in Südwestfalen (IG2e) will sich für Projekte im Bereich des Klimaschutzes einsetzen. Die Gründungsmitglieder Andreas Düser und Christian Schlösser möchten mit IG2e einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Bevölkerung zum Thema Erneuerbare Energien in Südwestfalen informieren.